Rotting Christ # Triarchy of the Lost Lovers

'Triarchy of the Lost Lovers' war der Auftakt für eine Reihe sehr stark vom Gothic beeinflußter Rotting-Christ-Alben. Zwar wird auf dem '95er Werk noch kein völliger Stilbruch begangen, die neuen Songs sind aber wiederum eine ganze Ecke melodischer und softer ausgefallen. Außerdem halten sie sich nun vorwiegend im Midtempo auf. Meist in ruhiger Manier und ohne allzu viel Aggression bekommt der Hörer neun Stücke vorgetragen, die eine verträumte, dezent düstere Atmosphäre verbreiten. Besonders fordernd oder anspruchsvoll ist die Mucke allerdings nicht. Die Lieder verlaufen alle relativ geradlinig, an manchen Stellen fast schon vorhersehbar - reines Easy Listening also. Was nicht heißen soll, dass 'Triarchy of the Lost Lovers' eine Platte ohne jeden Tiefgang ist. Wer jedoch ein so vereinnahmend-emotionales Erlebnis wie bei Burzum sucht, der könnte hier unter Umständen enttäuscht werden.
Lobenswert ist dagegen, daß Rotting Christ die Schwächen von 'Non Serviam' größtenteils ausgemerzt haben: Der Sound klingt erdiger, kraftvoller, und besonders die Drums wirken nicht mehr so statisch. Das klarere Songwriting kommt dem Album letztlich auch zugute, weshalb 'Triarchy of the Lost Lovers' eine interessante Sache für Freunde des melodischen Heavy / Black Metals sein dürfte.

Herjulf am 29.06.2005

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